Mittwoch, 30. April 2014

Bollinger und die Friseuse - Ein Grenzfall

von Wolfgang Brenner



Daten zum Buch:
Autor: Wolfgang Brenner
Verlag:
Deutscher Taschenbuch Verlag (1. April 2007)
Seiten: 240
Preis: ab 12,00 €

Das Ortsschild von Schauren ist weiß und gelb. Auf der linken Seite der Hauptstraße ducken sich die Häuser hinter ungepflegten Vorgärten. Dazwischen eine Boulangerie, ein winziger Supermarché und ein paar geschlossene Läden, deren rostige Stahlrolläden man schon vor Urzeiten herunter gelassen hat. Rechts der Hauptstraße sind hingegen rot und grün lackierte Balkongeländer mit farblich darauf abgestimmten Geranien zu sehen, der Glasbau der Sparkasse, ein Baumarkt mit einem Parkplatz so groß wie ein Fußballfeld, sogar ein Aldi.Grand-Schauren und Klein-Schauren: Jahrelang haben sich Franzosen und Deutsche darum gestritten, welcher Nationalität der Revierleiter der ersten wirklich europäischen Polizeistation sein soll. Nun endlich hat man sich geeinigt und Felix Bollinger nach Schauren versetzt. Viel Arbeit wird er hier nicht haben, denn in der Doppelgemeinde passiert laut den Jahresberichten seiner beiden zukünftigen französischen Untergebenen nie etwas. »Prévention par l #146;humanité #150; Prävention durch Menschlichkeit« habe man sich auf die beiden Fahnen geschrieben. Falls sich wider Erwarten doch irgend jemand etwas zuschulden kommen lasse, setze man auf die enge Kooperation mit der Bevölkerung. Wie es sich damit wirklich verhält, erfährt der neue Kriminalkommissar am eigenen Leib, kaum hat er sich daran gemacht, den Fall des Friseurs von Grand-Schauren, Georges Niederbronn, noch einmal aufzurollen, der sich an seinem minderjährigen Lehrmädchen Lydia vergriffen haben soll #133;

Ein heiterer Fall im Grenzgebiet Deutschland und Frankreich, hier ticken die Uhren noch anders. Mir hat das Lesen viel Freude bereitet. Bollinger ist ein netter Typ, seine Kollegen halten sich nicht so recht an Vorschriften und die Bewohner des Ortes haben so ihre Eigenarten. 
Von Anfang an ist man von dem Geschehen gefesselt. Der Autor schafft es bis zum Schluß, eine gewisse Neugier zu schaffen. Mit einer Prise Humor hat er mich bei Laune gehalten. 

Ich mag den Schreibstil und kann das Buch weiterempfehlen.





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